Typisch Gen Z? Warum niemand faul ist – nur müde von Bullshit

September 8, 2025
3 min. Lesezeit

Das Märchen von der faulen Generation

„Keiner will mehr arbeiten.“ Dieser Satz ist wie die Buffalo-Sneaker der Arbeitswelt: kommt alle paar Jahre wieder und passt nie so ganz. Die Realität sieht laut Daten des Mikrozensus und der Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamtes anders aus: Bei den 20 bis 24-Jährigen liegt die Erwerbsbeteiligung auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Die Erwerbsquote in dieser Altersgruppe ist seit 2015 um mehr als sechs Prozentpunkte gestiegen. Klingt weniger nach „faul“, mehr nach „ready to work“.

Was Gen Z wirklich bewegt

Generation Z (Jahrgänge 1995 bis 2010) ist geprägt von Unsicherheit: Klimawandel, Kriege, Pandemie. Das alte Versprechen „Für die nächste Generation wird’s besser“ funktioniert nicht mehr automatisch. Deshalb rückt laut Studien Purpose in den Fokus, aber mit Realitätssinn: Fast die Hälfte fühlt sich finanziell unsicher. Purpose allein zahlt keine Miete, das Gehalt muss stimmen.

Was Gen Z wirklich will:

• Gute Führung statt Mikromanagement

• Echte Lernchancen und Entwicklung

• Fairness und transparente Kommunikation

• Sinnvolle Aufgaben mit sichtbaren Ergebnissen

Überraschung: Homeoffice ist nicht alles

Während viele „Remote first“ rufen, sehnt sich ein großer Teil der Jüngeren nach mehr sozialer Interaktion. Einsamkeit ist für viele 16 bis 24-Jährige real. Sie suchen Arbeitsplätze mit echtem Teamkontakt wie eine Studie der British United Provident Association Limited ergab. Projekte im Team, authentisches Miteinander, greifbare Erfolge – all das können wir im Leitungsbau bieten.

Das wahre Problem: Fehlende Bindung, nicht fehlender Biss

Der Mythos des mangelnden Durchhaltevermögens? Falsch. Das eigentliche Problem ist Bindung: Einer Studie des Beratungsunternehmens Gallup zufolge fühlen sich nur 9 Prozent der Beschäftigten in Deutschland hoch engagiert – ein Tiefstwert. 2023 lag dieser Wert noch bei 14 Prozent. Menschen verlassen oft Führungskräfte, nicht Jobs.

Drei Hebel, die wirklich funktionieren

1. Klarheit statt Chaos

Pro Team maximal drei klare Quartalsziele – sichtbar, messbar, nicht täglich verhandelbar. Transparenz schafft Vertrauen.

2. Lernen mit System

Konkretes Lernziel und persönlicher Mentor ab Tag eins. Entwicklung muss planbar und nachvollziehbar sein.

3. Feedback als Ritual

20-Minuten-Gespräche alle zwei Wochen statt seltener Jahresgespräche. Regelmäßigkeit schlägt Intensität.

Die Generation Z ist nicht faul – sie ist nur müde von schlechter Führung und sinnlosen Prozessen. Wer das versteht, gewinnt die motiviertesten Mitarbeiter seit Jahren.

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